Arbeitsgruppe zur Aufarbeitung der NS-Zeit in Worpswede
Eine auch in den überregionalen Medien diskutierte Phase der Worpsweder Geschichte ist die Zeit des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges zwischen 1933 und 1945. Im öffentlichen Fokus stehen hier vor allem die Worpsweder Künstler*innen. Verschiedene Kunstschaffende werden Mitglieder der NSDAP und der Reichskulturkammer oder versuchen es zu werden. Die Kunstwerke anderer werden dagegen als „entartet“ beschlagnahmt und aus den Museen entfernt oder die Künstler*innen mit Berufsverboten belegt. Weniger bekannt und erforscht ist dagegen das „normale“ Dorfleben in dem ländlichen Worpswede.
Seit 2014 engagiert sich die Gemeinde Worpswede gemeinsam mit verschiedenen lokalen Vereinen für eine sachgerechte Aufarbeitung der gesamten Worpsweder Geschichte der NS-Zeit. Seit Gründung des Heimat- und Geschichtsverein Worpswede e.V. ist diese Arbeitsgruppe ein Teil des jungen Vereins.
Die Arbeitsgruppe macht es sich zur Aufgabe, einerseits zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Zeit zwischen 1933 und 1945 beizutragen. Andererseits will sie eine aktive und lebendige, zeitkritische Erinnerungskultur in Worpswede fördern.
Bibliografie zum Thema „Worpswede in der NS-Zeit“
Die Arbeitsgruppe „Aufarbeitung der NS-Zeit in Worpswede“ im Heimat- und Geschichtsverein Worpswede e.V. plant die Errichtung eines Gedenkortes für 20 Menschen aus Worpswede, die während der NS-Zeit ermordet oder in den Tod getrieben wurden. Dabei handelt es sich um Opfer des Holocaust, der sogenannten „Euthanasie“-Morde, ein Kind einer polnischen Zwangsarbeiterin sowie Menschen, die wegen ihrer Überzeugung ermordet wurden.
Da es in Worpswede bislang keinen öffentlichen Ort des Gedenkens gibt und Stolpersteine aus praktischen Gründen nicht für alle Opfer möglich sind, soll auf dem Rathausgelände eine Stele aus hellgrauem Granit errichtet werden. Diese trägt die Namen, Geburts- und Sterbedaten der Opfer auf Bronzetafeln und ist überschrieben mit „Zum Gedenken an die im Nationalsozialismus ermordeten Menschen aus Worpswede“. Ergänzend ist eine Informationstafel mit QR-Code geplant, der Zugang zu den Hintergründen und Kurzbiografien der Opfer bietet.
Der Entwurf stammt vom Bildhauer J. Spieler. Der Ausschuss für touristische Entwicklung sowie der Gemeinderat Worpswede haben dem Projekt bereits zugestimmt und einen Zuschuss in Höhe von 2.000 Euro bewilligt. Die Gesamtkosten betragen rund 18.000 Euro und sollen durch Spenden gedeckt werden. Erste Zusagen von Vereinen und Privatpersonen liegen vor.
Die Einweihung ist für den 27. Januar 2026 – den offiziellen Gedenktag für NS-Opfer – geplant.
Spendenkonto:
Heimat- und Geschichtsverein Worpswede
Volksbank Worpswede e.G.
IBAN: DE85 2916 6568 0010 1389 03
Kennwort: Gedenkort
Für Fragen zum Projekt steht Burckhard Rehage, Sprecher der Arbeitsgruppe gerne zur Verfügung.
Kontakt: Burckhard Rehage
rehage-worpswede@t-online.de
E-Mail:info@heimatverein-worpswede.de
Treffen: montags nach Absprache
Beginn: 19:00 Uhr
Ort: Ortsarchiv Worpswede, Bergstraße 1